Ein Musikfest zwischen zwei Welten.

Alles begann mit Regen beim Aufbau, doch die zahlreichen Helferinnen und
Helfer hielten durch und stellten das Zelt auf dem Parkplatz der Breitwiesenhalle.
Es folgte der Innenausbau für den Festbetrieb und aufgrund des anhaltenden
Regens wurden bereits erste Gräben im Zelt geschaffen, Wasserpumpen
eingesetzt und große Mengen Kies verteilt. Vieles wurde getan, um den Gästen
einen bestmöglichen Aufenthalt zu bieten.
Zum Fassanstich am Samstagabend begrüßte das Stammorchester des
Musikverein Hochdorf. Ungewohnt waren die geschnürten Wanderschuhe bei
einzelnen Musikerinnen und Musikern, anstatt den sonst üblichen
Anzugsschuhen, doch die nassen Bedingungen waren Argument genug. In
gewohnter Weise hingegen bot das Orchester vielfältige Blasmusik, ehe am
Abend der Musikverein Lindorf auf der Bühne Platz nahmen und dort für einige
Stunden verweilen sollten. Eine Pause gab es für das Orchester nämlich nicht,
denn ab dem ersten Titel war Stimmung beim Hochdorfer Musikfest und diese
sollte nicht unterbrochen werden. Einzig kleine Verschnaufpausen gönnten sich
die Musikerinnen und Musiker und erfüllten am Ende des Abends nach bereits
zwei Zugaben auch noch einen Wunsch einiger Gäste. „Sierra Madre“ erklang es
im Festzelt und ein friedlicher Abend beim Hochdorfer Musikfest neigte sich dem
Ende. Auf dem Nachhauseweg galt so mancher banger Blick dem Pegel des
Bachs unweit des Festzelts, doch die Freiwillige Feuerwehr war bereits in
dauerhafter Bereitschaft. Energie und Durchhaltevermögen sollten noch stark
gefordert sein.
Der Musikfest-Sonntag startete mit Sonnenschein und einem musikalischen
Frühschoppen mit dem Musikverein Notzingen-Wellingen. Die Musikfreunde aus
dem Nachbarort waren bereits mit einer Gruppe am Abend zuvor im Festzelt und
pflegen mit dem Musikverein Hochdorf eine schöne Tradition der gegenseitigen
Fest-Besuche.
Ab 14 Uhr gab der Nachwuchs des Musikverein Hochdorf musikalische
Darbietungen zum Besten. Nach dem Trompeter-Ensemble und der Rhythmus-
Gruppe der Schlagzeuger folgte ein kurzer Umbau, denn gemeinsam mit den
Gästen im Festzelt feierten Musikerinnen und Musiker des Musikverein Hochdorf
und der School of Rock aus Hochdorf eine große Premiere.
Unter der Leitung des Hochdorfer Jugenddirigenten Kim Martin ging es los mit
dem Hit „Mambo No. 5“, bei dem die Zuhörer einen ersten Eindruck erhielten wie
der Sound von E-Gitarren, Schlagwerk und Blasinstrumente gemeinsam erklingen
kann.
Entstanden ist das gemeinsame Projekt unter dem Arbeitstitel „Blasrock-
Ensemble“ durch Anregungen aus der Jugend. Kim Martin und Marc Richter, der
Leiter der School of Rock übernahmen gemeinsam die Vorbereitung der Proben,
die Bearbeitung der Musikstücke sowie die Koordination für den Auftritt beim
Musikfest.
Es folgte das Stück “The Final Countdown”, bei dem der genannte Marc Richter
mit einem grandiosen Gitarren-Solo das Zelt zum Jubeln brachte. Doch damit
nicht genug, denn als gemeinsames Blasrock-Ensemble überzeugten alle
Nachwuchsmusiker und junggebliebene erfahrene Musiker mit musikalischer
Freude und Begeisterung. Auch beim Medley der Band Coldplay zum Abschluss
war Allen die Freude anzusehen. Die lautstark geforderte Zugabe lieferte das
Orchester bereitwillig. Einen weiteren Auftritt dieses Orchesters gibt es noch nicht
zu verkünden, doch der Applaus im Festzelt des Musikverein Hochdorf war ein
deutliches Zeichen und sorgte für große Motivation bei allen Mitwirkenden.
Stolz machten die Musikerinnen und Musiker den Platz frei für den Musikverein
Baltmannsweiler. Über den gesamten Tag war das Musikfest gut besucht und bei
Sonnenschein-Phasen auch außerhalb des Festzelts war die Stimmung sehr gut.
Die musikalische Abendschicht übernahm der Musikverein Wäschenbeuren, der
aus dem Landkreis Göppingen angereist war. Es sollte ein besonderes Erlebnis
werden, denn leider setzte wieder starker Regen ein. Es folgte am späten Abend
eine schwierige Situation als Hochwasser das Festzelt des Musikverein Hochdorf
erreichte und kurzfristiges Reagieren erforderlich machte, um das Equipment des
Vereins zu schützen. Es gilt auf diesem Wege nochmals einen Dank
auszusprechen an alle Helferinnen und Helfer, die binnen kürzester Zeit vor Ort
angepackt haben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, doch das Musikfest
war damit vorzeitig beendet.
Am Folgetag galt es bei Sonnenschein zu putzen, Schäden zu beseitigen und
aufzuräumen.
So nahm das Musikfest 2024 ein unvermitteltes Ende, das es so erst einmal zu
verarbeiten galt.

Marcel Zimmer